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Der Turm von Babylon
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Das Bild zeigt den Versuch einer Rekonstruktion, wie der Turm von Babylon ausgesehen haben könnte.
Diese Art der Tempeltürme war in ihrer Zeit und in den ganzen umliegen- den Staaten sehr "in Mode".
Allgemein gesagt haben sie sich nur in der Größe und der Treppenführung zu den einzelnen
Stufen des Bauwerks unterschieden, je nach Reichtum der jeweiligen
Herrscher. Babylon war eine sehr reiche Stadt und hatte daher auch einen sehr großen Tempelturm.
Berechnungen ergaben, dass er etwa 100m hoch und mit ei- nem zweistöckigem "Hochzeitsgemach" des babylonischen
Hauptgottes "Marduk" ver- sehen war.
Es gab aber in Babylon noch weitere Prachtbauten. Da sind zum Beispiel die "Prozes- sionsstrasse" und das
"Ischtar- Tor" zu nennen und nicht zu vergessen, die sagenum- wobenen "Hängenden Gärten der Semiramis".
Über die Stadt und ihren Prunk gibt es reichhaltige Informationen in Geschichtsbüchern und auch im Internet.
Im "Pergamon- Museum" in Berlin kann man aber auch viele Aus- grabungsstück, zum Beispiel das "Ischtar- Tor",
besichtigen.
Wer schuf denn aber den Grundstock all unseres Wissens über die Größe und die Pracht von Babylon?
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Das "Ischtar- Tor"
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Der Archäologe "Robert Johann Koldewey"
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Am 10. September 1855 wurde Robert Johann Koldewey in Blankenburg geboren. Nach dem Schulbesuch studierte er
in Wien, München und Berlin Kunstgeschichte, Archäo- logie und Architektur. In der zeit des Studiums hat sich
Koldewey mit der Erforschung der griechischen Antike befasst und auch Versuche unternommen, die Keilschrift des
Zweistromlandes zu entschlüsseln. Ein besonderes Interesse hatte er an der archäolo- gischen Architekturforschung,
die er dann ab 1885 zum Hauptberuf machte. In diesem Jahr leitete Koldewey auch die Grabung auf Lesbos und machte
durch seine akribische Dokumentation und auch die erste unterwasserarchäologische Untersuchung auf sich aufmerksam.
1887 grub er dann in Südmesopotamien. Für Forschungsreisen, unter An- derem nach Syrien und Sizilien musste er
öfters seine Lehrtätigkeit in Görlitz unter- brechen.
Die "Deutsche Orient- Gesellschaft" beauftragte Koldewey 1899 in Babylon nach Keil- schrifttafeln zu suchen. Er stellte
nach kurzer Zeit fest, dass es erforderlich war, die Stadt systematisch zu erforschen. Im Laufe von 18 Jahren legte er
viele Bauten der neubaby- lonischen Epoche (7./6. Jahrhundert vor Christi) frei. Dazu zählen so bedeutende Stück wie
die "Euphratbrücke", das "Ischtartor" mit der "Prozessionstrasse" und diverse Tem- pel und Paläste. Zu den bedeutenden Funden
gehören die "hängenden Gärten der Semi- ramis"- eines der "Sieben Weltwunder" und natürlich auch der "Turm zu Babel".
Der Archäologe entwickelte bei seinen Grabungen die Methoden der modernen Gra- bungstechnik und der
Bauforschung weiter.
Leider verhinderte der I. Weltkrieg weitere Grabungserfolge, denn Koldewey musste Babylon verlassen,
weil Bagdad, in dessen Nähe Babylon liegt, von den Engländern erobert wurde.
Robert Johann Koldewey verstarb am 4. Februar 1925 in Berlin. Er erhielt ein Ehrengrab auf dem Berliner Parkfriedhof
Lichterfelde. Ein Jahr später wurde in Bamberg die, bis heute existierende, "Arbeitsgemeinschaft archäologischer Architekten"
gegründet. Sie trägt seinen Namen.
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Der Archäologe Robert Johann Koldewey
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Modell des "Ischtartors" mit der "Prozessionstrasse"
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